Der »Innere Orden« des Rektifizierten Schottischen Ritus steht auf freimaurerischer Grundlage, er ist aber selbst kein Teil einer freimaurerischen Struktur. Es ist ein Ritterorden, der den Idealen nachstrebt, welche auch die Tempelritter verfolgten. Die Gedankenwelt unserer Hochgrade geht damit über die Freimaurerei hinaus. Den Mitgliedern unseres Ordens geht es nun um andere, weitere Ziele, wenngleich die Selbstveredelung nach wie vor im Fokus steht und die Hauptsache ist.
Der Innere Orden des Rektifizierten Schottischen Ritus stellt eine geistige Verwandtschaft zu den Tempelrittern her. Der Tempelritter-Orden des Mittelalters war ein bedeutender Orden der römisch-katholischen Kirche. Im 14. Jh. wurde dieser zwangsweise aufgelöst oder in andere Systeme überführt (z. B. in Portugal). Weitere Informationen gibt es hier. Die historischen Tempelritter waren zwar im Allgemeinen weder besonders menschenfreundlich, noch übermäßig tolerant oder mildtätig. Sie hatten jedoch hohe, ritterliche Ideale. Diese Ideale der Tempelritter sind uns geistiges Vorbild. Ihnen streben die Brüder Novizen und Ritter des RSR in der Bearbeitung der Hochgrade nach.
Erkenntnisstufen des Inneren Ordens
In unserem Inneren Orden werden die Erkenntnisstufen 5 bis 9 behandelt, welche in zwei Grade gefasst sind:
Der Novize (frz. EN) bearbeitet die Erkenntnisstufen 5 bis 7.
Der Wohltätige Ritter (frz. CBCS) bearbeitet die Erkenntnisstufen 8 und 9.
Letztlich geht es in diesen beiden Hochgraden darum, ein wohltuender Mensch zu werden, der seinem Umfeld Stabilität gibt. Die dazu nötigen Schritte werden im Orden vollzogen und trainiert. Dadurch erlangt der Ritter geistige Handlungsreife.
Verwaltung des Inneren Ordens
Verwaltungstechnisch verfügt der Innere Orden des RSR aktuell über
- Commanderie
- Präfektur
- Großpriorat
Bis zu seinem Niedergang war der Orden in IX großräumige Provinzen gegliedert. Das Großpriorat Helvetien war der V. Provinz Burgund zugehörig und erkannte diese und den Provinzoberen als ihre Hoheit an. Die V. Provinz Burgund stellte jedoch 1826 ihre Arbeit ein. In einem letzten Verwaltungsakt übertrug sie zuvor alle Rechte ihrem weiterhin aktiven Appendix »Helvetisches Großpriorat« (seit 1779 hatte dieses in Verwaltungsangelegenheiten bereits eine gewisse Autonomie besessen). Seit 1826 betrachtet sich das Helvetische Großpriorat daher als unabhängig.
Die Provinzen leiteten sich zunächst in ihrer Reihenfolge von den alten Provinzbezeichnungen des Templerordens ab, weil man früher an eine echte Abstammung von den Templern geglaubt hatte. Auf dem Wilhelmsbader Konvent von 1782 erfolgte eine Neuordnung der Provinzen.
Der Orden wurde im 19. Jh. immer kleiner. 1858 hatten alle Provinzverwaltungen ihre Arbeit eingestellt; bis dahin war die I. Provinz Niederdeutschland noch aktiv gewesen. (siehe Geschichte). Aktuell kommt den alten Provinzbezeichnungen im Orden daher keine verwaltungstechnische Bedeutung zu. Sie werden aber weiter benannt und alle Präfekturen und Priorate gehören symbolisch zu einer der Provinzen.
Präfektur Wilhelmsbad
Weil die 2013 gegründete Andreasloge Wilhelmsbad sich gut entwickelt hatte, wurde die Präfektur Wilhelmsbad am 17. April 2018 vom Großpriorat von Helvetien in Zürich feierlich installiert.